Spaggern galt in früherer Zeit, rasch nach der Schneeschmelze, als ein sehr beliebtes Spiel unter jungen Leuten. Am Schul- oder Nachhauseweg, mit dem sogenannten „Fersenstöckl“ (Absatzende am Schuh) wurde im asphaltfreien Bereich der Wege oder am Dorfplatz, ein Loch gedreht. Jeder hatte seine Spagger in einem durch eine Kordel zuziehbaren Spaggersackl aus Stoff. Rasch festgelegt, mit wieviel Spagger man spielt und ob auch sogenannte „Glasdatscher“, wertvolle Glasspagger, dabei sind. Wichtig ist, wie oft man schupfen darf. Die Anzahl dieser Versuche wird im Voraus festgelegt. Schupfen ist, die beim Aufwurf nicht ins Loch gegangenen Spagger, also jene neben dem Loch sich befindlichen Spagger, jeweils einzeln, aber mit einem Schupfversuch, ins das Loch zu bringen. Der Sieger bekam von den Verlieren entweder eine vorher ausgemachte Anzahl Tonspagger oder „Glasdatscher“. Das prall gefüllte Spaggersackl deutet auf einen Sieganwärter hin. Heute gilt es mit Punkten abzurechnen. Also ein Aufwurf von der Linie weg. Jene Spagger die dabei „in die Gruam“ (Grube) kamen, hatten eine höhere Punkteanzahl als jene die durch das Schupfen dann nachträglich in die Gruam kamen. Bei Punktegleichheit entschied meist ein Stechen oder wie bei Schiessbewerben, wieviel beim Aufwurf Spagger im Loch waren uvam.
Die Schützenjugend schrieb in den letzten Jahren „ganze Spaggerolympiaden aus“. Teilnehmer waren Gruppen von Jungschützen, Blumenmädchen und auch verschiedene Erwachsenengruppen.
Mit dem eingenommenen Nenngeld wurde schöne Preise angeschafft und nebenbei die JS-Kasse aufgebessert.